Uwe
Quo ire vis
(wohin willst du gehen)
Malkurs erster Akt
Da liegen sie nun: vier aneinander geschobene Leinwände, von allen eifrig mit dünnen/dicken Pinselstrichen verschiedener Farben und unterschiedlichen Farbspuren versehen. Eine scheinbar planlose, wirre Komposition. Das war doch eben noch so schön; warum muss diese Person nun mit einem dicken roten Pinselstrich noch einmal darüber gehen und alles kaputt machen. Solche Gedanken kommen dann.
Jeder bekommt ein Viertel zur weiteren Bearbeitung: ausgelost. An die Wand gehängt: Hochformat, Querformat, upside down, insgesamt vier Positionen. Wofür sich entscheiden. Eine Position gefunden, mit der ich eventuell etwas anfangen könnte: Querformat.
Lass das Bild sprechen, es wird Dir sagen, wie es weiter gestaltet werden will. Ich will es aber gar nicht „hören“, sondern dem Bild mein Bild aufzwingen. Die fünf Elemente: Äther, Feuer, Wasser, Luft und Erde haben sich in meinem Kopf festgesetzt , und wollen hier Ihren Platz finden. Ich war davon nicht abzubringen, merkte jedoch irgendwie den Widerstand des Bildes. Egal, die Elemente waren stärker und wollten ins Bild.
Das Widersetzen des Bildes wurde durch gnadenloses übermalen gebrochen. Am Ende kostete es mich viel Kraft.
Das ursprüngliche Bild, drei Viertel seines Wesens und das Ergebnis empfand ich als nicht so gelungen.
Malkurs zweiter Akt
Gleiche Vorgehensweise, nur aneinander getackert an der Wand hängend, von Astrid zuvor mit dunklem und hellem Blau mit Spachteln als Basisfläche grundiert. Von uns nun mit verschiedenen Farben und statt mit Pinseln mit Spachteln bearbeitet.
Jeder bekam wieder ein Teil des Ganzen.
Diesmal hatte ich mich dazu entschlossen, auf das Bild zu „hören“.
Das Bild hat meine Pinsel geführt, die Farben und die Formen bestimmt. Insgesamt viel müheloser und harmonischer als beim ersten Bild. Und das Ergebnis hat mich zufriedengestellt.
In einer Nacht bin ich um 2 Uhr aufgewacht und hatte das Gefühl, dass mich das Bild ruft und hatte den starken Drang daran weiterzuarbeiten. Dem habe ich aber dann nicht nachgegeben.
Astrid hat mir den Weg in die Acrylmalerei geöffnet durch ihre konstruktive Begleitung meiner ersten Geh- (besser) Mal-Versuche.
Ich habe sie zum ersten Mal im letzten Jahr als Künstlerin wahrgenommen, als ich zufällig im Internet ein Bild von ihr sah, das mich faszinierte: „Die Weltgeister“.
Zu meiner Überraschung sah ich das Original bei einer Freundin meiner Tochter an der Wand hängen. Da ich davon so begeistert war, haben meine Tochter und ihre Freundin beschlossen, mir einen Malkurs bei Astrid zu schenken. Danke. Dieser Kurs und die Einführung in die Farbenwelt und die Techniken durch Astrid hat mich sehr bereichert.
Schon der griechische Philosoph Sokrates wusste: essen und trinken hält Leib und Seele zusammen.
Dafür sorgt Giovanni mit seinen Kochkünsten. Grazie Giovanni per il buon mangiare (e il cafe corretto).
Insgesamt habe ich mich in der stimmungsvollen Casa Pittura und der schönen Umgebung sehr wohl gefühlt.
Vielen Dank noch einmal.